Ursachen des unerfüllten Kinderwunsches bei der Frau

Die Ursachen eines unerfüllten Kinderwunsches liegen zu etwa 30 % bei der Frau. Selbst wenn die Ursache scheinbar klar ist (z.B. verschlossene Eileiter) müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um eine massgeschneiderte Behandlungsmethode zu wählen. 

Alter der Frau

Die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat dazu beigetragen, dass viele Paare viel später eine Familie gründen. Frauen, die jünger als 35 Jahre sind, werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 80-85% innerhalb von 12 Monaten spontan schwanger. Ab dem 35. Lebensjahr nimmt die natürliche Fruchtbarkeit einer Frau merklich ab. Gleichzeitig steigt das Risiko für eine Fehlgeburt. Der Erfolg einer Kinderwunschbehandlung wird ebenfalls erheblich vom Alter der Frau beeinflusst. Die Präimplantationsdiagnostik (Untersuchung des Erbguts des Embryos) kann, vor allem bei Frauen über 37 Jahren, helfen rascher ein Kind zu bekommen. Wenn eine Schwangerschaft trotz regelmässigen Geschlechtsverkehres nach 6 Monaten nicht eingetreten ist, sollten sich Frauen, die älter als 35 Jahre sind, an einen Spezialisten für unerfüllten Kinderwunsch wenden. Gerne informieren wir Sie hierzu auch in einem persönlichen Gespräch. Vereinbaren Sie direkt einen Termin.

Ausbleiben des Eisprungs (Anovulation)

Bereits vor der Geburt eines Mädchens wandern ihre unreifen Eizellen in die beiden Eierstöcke, wo sie sich bis zur Pubertät, geschützt in kleinen Eibläschen, in einer Ruhephase befinden. Während der Pubertät nehmen die Eierstöcke ihre Funktion auf, nämlich die Bildung von reifen Eizellen und der beiden wichtigsten Geschlechtshormone der Frau, Östrogen und Progesteron. Der Zyklus der Frau wird von der kleinen Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gesteuert. Unter dem Einfluss des follikelstimulierenden Hormons (FSH) reift in der ersten Phase, der sogenannten Follikelphase, ein dominanter Follikel (Eibläschen) heran, in dem sich eine Eizelle befindet. Ausgelöst durch komplexe hormonelle Signale kommt es zum Eisprung und die Eizelle gelangt in den Eileiter, wo sie von einer Samenzelle befruchtet wird. Gelegentlich ist dieser komplexe hormonelle Kreislauf gestört und es kommt selten oder gar nicht zu einem Eisprung. Typischerweise bleibt dann die monatliche Regelblutung aus oder tritt nur unregelmässig auf.

Verschlossene Eileiter

Die Eileiter sind die Verbindung zwischen den Eierstöcken und der Gebärmutter. Während des Eisprungs stülpen sich die fächerartigen Fortsätze des Eileiters über den dominanten Follikel des Eierstocks und nehmen die reife Eizelle auf, die im Eileiter von einer Samenzelle befruchtet wird. Feinste Härchen transportieren Spermien zum Eierstock hin und den Embryo vom Eierstock weg in die Gebärmutterhöhle. Nach einer erfolgreichen Befruchtung wandert der Embryo etwa fünf Tage lang durch den Eileiter und erreicht schliesslich die Gebärmutterhöhle, wo er sich einnistet. Infektionen, Verwachsungen und Narben oder Endometriose können die Funktion und Beweglichkeit der Eileiter beeinträchtigen oder den Eileiter ganz verschliessen.

Endometriose (schmerzhafte Periode)

Endometriose ist eine chronisch entzündliche Erkrankung, die dadurch entsteht, dass sich Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutterhöhle befindet. Befinden sich diese Endometriumnester in der muskulären Gebärmutterwand spricht man von Adenomyose.  Endometriose kann, muss aber nicht schmerzhaft sein und die Beschwerden treten normalerweise während der Regelblutung auf. Endometriose kann auch eine Ursache für Unfruchtbarkeit sein. Bei starken Beschwerden kann man Endometriose durch Medikamente oder durch operative Entfernung der Herde behandeln. Für die Erfüllung des Kinderwunsches hat sich die In-vitro-Fertilisation (IVF) als erfolgreiche Therapie bei Endometriose erwiesen. Gerne informieren wir Sie hierzu auch in einem persönlichen Gespräch. Vereinbaren Sie direkt einen Termin.              

Polypen und Myome

Hinter diesen Fremdwörtern stecken gutartige Neubildungen in der Gebärmutterhöhle. Polypen werden recht häufig gefunden. Es handelt sich dabei fast immer um harmlose Neubildungen der Gebärmutterschleimhaut. Sie können allerdings die Einnistung des Embryos behindern. Deswegen werden sie im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) entfernt. Gelegentlich werden auch Myome (gutartige Neubildungen in der Gebärmutterwand) gefunden. Wenn diese in die Gebärmutterhöhle ragen oder direkt unter der Schleimhaut liegen, wird meist eine operative Entfernung (im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung) empfohlen. Verwachsungen in der Gebärmutterhöhle können ebenfalls die Einnistung des Embryos erschweren oder zu Fehlgeburten führen. Diese Verwachsungen werden bei einer Gebärmutterspiegelung gelöst.

Wiederholte Fehlgeburten

Fehlgeburten sind beim Menschen häufig. Etwa 20% aller Schwangerschaften enden sehr früh - vor der 12. Schwangerschaftswoche - in einer Fehlgeburt. Fehlgeburten, insbesondere wenn sie wiederholt (mehr als zwei Aborte) auftreten, sind sehr belastend und frustrierend.

Das Alter der Frau spielt eine wichtige Rolle bei wiederholten Fehlgeburten, da mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit einer Chromosomenstörung beim Embryo und somit einer Fehlgeburt ansteigt. Die weitaus häufigste Ursache ist eine fehlerhafte Erbsubstanz des Embryos. Dies bedeutet aber nicht, dass die Erbsubstanz der Eltern fehlerhaft ist.

Chronische Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut, die chronische Endometritis, kann mit Blutungsstörungen und wiederholten Aborten einhergehen. Bei der chronischen Endometritis handelt es sich nicht um eine Infektion, sondern um eine Veränderung des Immunoms der Gebärmutterhöhle. Bei der chronischen Endometritis kommt es zu einer Zunahme von Plasmazellen in der Gebärmutterschleimhaut. Plasmazellen sind ein wichtiger Bestandteil des erworbenen Immunsystems, sie produzieren Antikörper und können, wenn sie in einer zu hohen Konzentration vorhanden sind, die Einnistung des Embryos aber auch die frühe Schwangerschaft stören. Die chronische Endometritis ist mit Infertilität und wiederholten Fehlgeburten vergesellschaftet. Inwieweit Veränderungen des genitalen Mikrobioms ursächlich an der Entstehung der chronischen Endometritis beteiligt sind, ist Gegenstand der aktuellen Forschung .

Seltene Ursachen von wiederholten Fehlgeburten sind Fehlbildungen oder Verwachsungen der Gebärmutterhöhle, Funktionsstörungen der Blutgerinnung, der Schilddrüsenfunktion, des Zuckerstoffwechsels, Autoimmunerkrankungen und Veränderungen bei Anzahl oder Zusammensetzung der Chromosomen bei einem der Partner. Spätestens nach drei aufeinanderfolgenden Fehlgeburten sollten Abklärungen erfolgen.

Wir empfehlen bereits nach zwei Fehlgeburten eine Ultraschall- und Hormonuntersuchung. Gerne informieren und beraten wir Sie hierzu auch in einem persönlichen Gespräch. Vereinbaren Sie direkt einen Termin.

Ungeklärte Unfruchtbarkeit

Trotz aller Bemühungen und gewissenhafter Abklärungen gelingt es bei 10-20% der Paare mit unerfülltem Kinderwunsch nicht, die Ursache für das Ausbleiben einer Schwangerschaft zu finden. Eine Kinderwunschbehandlung kann trotzdem erfolgreich durchgeführt werden.

Störungen der Sexualfunktion

Störungen der Sexualfunktion sind nicht selten. Der Geschlechtsverkehr kann für Frau und Mann schmerzhaft oder aufgrund einer starken Verkrampfung der weiblichen Beckenbodenmuskulatur sehr erschwert sein. Fehlende Lust, verminderte sexuelle Erregung, eine fehlende oder schwache Erektion und der vorzeitige oder ausbleibende Samenerguss (Ejakulation) gehören zu den häufigsten Störungen der Sexualfunktion. Manche Paare haben einvernehmlich gar keinen oder nur sehr seltenen Sex. Wenn das Paar oder einer der Partner unter der Störung der Sexualfunktion leidet, besteht die Möglichkeit einer Behandlung.

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